Gerhard Hahn

Vita

1977 – 1984
Studium der Keramischen Verfahrenstechnik, Ingenieurtätigkeit bei Rosenthal Glas & Porzellan AG

1984 – 1989
Studien für Gefäßkeramik und Keramik-Design, Gesamthochschule Kassel und Hochschule Niederrhein

1989 – 1993
Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Magdalena Jetelová

seit 1995
Künstlerische Kooperationsprojekte mit Industrieunternehmen in Deutschland und den USA

2002 – 2022
Professur an der Hochschule Niederrhein, Krefeld für Produktdesign 

Preise und Stipendien seit 1990

Landespreis Kunst aus Rheinland-Pfalz
Senatspreis der Fachhochschule Niederrhein
Stipendium der Stiftung Kulturfonds, Berlin
Stipendium des J. M. Kohler Arts Centers, Wisconsin/USA
Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz
Stipendium II des J. M. Kohler Arts Centers, Wisconsin/USA
Projekt-Förderung durch die Helios Ventilatoren GmbH
Stipendium III des J.M. Kohler Arts Centers, Wisconsin/USA
Projekt-Förderung durch die Schunk Ingenieurkeramik GmbH

Weitere Lehrtätigkeiten an Hochschulen  1992 – 2001

Hochschule der Künste Berlin
Hochschule Anhalt im Bauhaus Dessau
Kunsthochschule Weissensee, Berlin
London St. Martins College of Art & Design
Halle / Burg Giebichenstein
Muthesius Kunsthochschule, Kiel
Akademie der Künste Stuttgart

Einzelausstellungen seit 1995 (Auswahl)

(K) = Katalog

Friedrichsbau Bühl / Baden Baden, 2023
Galerie Goldstraße, Duisburg, 2023
Galerie Meta Weber, Krefeld, 2020 (K)
Galerie Schloss Neersen, Willich, 2018
LWL Industriemuseum Henrichshütte, Hattingen / Bochum 2016/2017 (K)
Krefelder Kunstverein, 2016
Galerie Idelmann, Gelsenkirchen, 2013
Galerie Schloß Randegg, Gottmadingen / Bodensee, 2011
Städt. Galerie Kaarst, mit Brigitte Baldauf, 2010
Galerie Idelmann, Gelsenkirchen 2008
Galerie Schlassgoart, Luxembourg, 2004 (K)
Städtisches Museum St. Wendel / Saar, 2004 (K)
Galerie am Wasserturm, Berlin, 2001
DASA / Bundesanstalt für Arbeit, Dortmund / Expo 2000 (K)
Technische Sammlung der Stadt Dresden, 1999
Landesmuseum Koblenz, 1998
Künstlerbahnhof Westend, Berlin, Carl-Hofer-Gesellschaft, 1996 (K)
Kunstverein Ortenau / Offenburg 1995
Schloss Waldthausen, Rheinland-Pfalz, Mainz, 1995

Arbeiten in öffentlichen Sammlungen

Kultusministerium Rheinland-Pfalz, Mainz
Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, Mainz
John Michael Kohler Arts Center, Sheboygan / USA
Kunstsammlung Kohler Co., Wisconsin / USA
Landesmuseum Koblenz
DASA Deutsche Arbeitsschutz Ausstellung, Dortmund
Deutscher Beamtenwirtschaftsbund, Berlin
Stadt Willich

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

Die Grosse NRW, Kunstpalast Düsseldorf, 2024 (K)
Produktive Räume, Krefelder Museen, Haus Lange Haus Esters, 2023 (K)
Götzendämmerung, Kunst und Künstliche Intelligenz im ästhetischen Diskurs, Haus der Kunst, München, 2020
Gefasste Leere, Museum Folkwang, Essen, 2016/17
Transmitter05_Raffinate, Künstler*innen, Designer*innen und ihre Lehrer, Krefelder Kunstverein, 2018
Transmitter03_Substanzen, Künstlerlehrer der Hochschule Niederrhein, Krefelder Kunstverein, 2016
Collaboration and Revelation, Jubiläumsausstellung zum 40-jährigen Bestehen des Arts/Industry Program des John Michael Kohler Arts Center, Sheboygan WI /USA, 2014 (K)
Experimentelle Randegg, Vierländerausstellung in Deutschland, Schweiz, Frankreich, Österreich, Schloss Ulmerfeld, Österreich, 2014 (K)
2013 Art Karlsruhe, Galerie Idelmann
Grosse Düsseldorfer Kunstausstellung NRW, 2012 (K)
Grosse Düsseldorfer Kunstausstellung NRW, 2011 (K)
Luftkunst, Zeppelinmuseum Friedrichshafen, 2011 (K)
Große Dujardin, Dujardin-Fasslager, Rheinhafen Krefeld-Uerdingen, 2008 (K)
Transversale Künstlerhaus Dortmund, 2007 (K)
Experimentelle Randegg, Katalog, Galerie Titus Koch, Tayingen, CH, 2006 (K)
Staffellauf, Ausstellung der Lehrenden des FB Design der Hochschule
Niederrhein, Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld, 2006 (K)
Stoffwechsel Berlin, Abgeordnetenhaus Berlin, 2004
2 culturas, un dialogo, Ausstellung deutscher und spanischer Künstler,
Valencia, Cordoba, Lugo, Aragon, 2002 (K)
Städtische Galerie Peschkenhaus, Moers, 2002 (K)
Ausgezeichnet, 1884 -2000, Galerie Bürkner, Frechen, 2001
Tonfusion, Schloß Rheinsberg, 2001
Internationales Künstlersymposium Sieversdorf, 2000
Wir gestehen alles, Galerie Zapata, Stuttgart, 1999
Experimentelle Randegg, Schloß Randegg, Gottmadingen, 1999 (K)
Kunst aus Rheinland-Pfalz, Zehnthaus Jockgrim, 1998 (K)
Exterritorial, Töpchin / Zossen, 1997
Kunst aus Ton, Galerie am Wasserturm, Berlin, 1997
Baltic Ikonopress Exhibition 1997
Polnisches Nationalmuseum, Stettin, 1997 (K)
Im Quadrat, Künstlerhaus 188, Halle, 1997 (K)
ODERBRÜCKE, Deutsch-Polnische Bildhauerausstellung Glindower Ziegelei, Werder, 1996
Experimentelle Randegg, Schloß Randegg, Gottmadingen, Bodensee, 1995  (K)
Deputy-Show, Neue Galerie der HdK Berlin, 1994 (K)
Kunst aus Rheinland-Pfalz, Installation und Plastik, Germersheim, Zeughaus, 1994  (K)
Vystava Studentu Akademie Düsseldorf, Umprum – Prag, 1992 (K)
Kunst in Rheinland-Pfalz und Sachsen, Staatliche Kunstsammlung Dresden / Schloß Pillnitz und Pfalzgalerie Kaiserslautern, 1991 (K)
Configura I, Kunst in Europa, Erfurt, 1991 (K)
Kunst aus Rheinland-Pfalz, Plastik und Bildhauerzeichnung, Deutsches Keramikmuseum bei Koblenz, 1990 (K)

Fachvorträge an Museen, Kunstvereinen, Hochschulen und Industriemessen
im In- und Ausland, z.B. Berlin, München, Hannover, Stuttgart, Dortmund, London,
Helsinki, Bergen, Chicago, Milwaukee, Valencia.

GERHARD HAHN

„Gerhard Hahns Arbeiten können wir als bildhafte Modelle des menschlichen Organismus verstehen; auch in seinen Plastiken geht es um Prinzipien des Austauschs zwischen innen und außen sowie darum, plastische Bilder für stoffliche, energetische oder emotionale Vorgänge zu finden. Gerhard Hahn experimentiert in seinen Plastiken mit einer modernen, von Maschinen und Technik inspirierten Formensprache und industriellen Herstellungsverfahren, die er modellhaft ins Organische wendet und auf den Menschen rückbezieht.
Seit vielen Jahren entstehen immer wieder serielle Großprojekte, die er in Zusammenarbeit mit der Industrie realisierte. Im Gegensatz zu den sorgsam und langwierig von Hand aufgebauten keramischen Plastiken fungiert der Künstler hier in erster Linie als Ideengeber und kontrolliert den Prozess. Der Grundgedanke, industrielle Produktionsmethoden für die Kunst zu nutzen, war, so der Künstler und ehemalige Ingenieur, ‚das seriell und rationell produzierte Industrieprodukt mit dem einmaligen, transzendenten Kunstwerk zusammenzudenken.‘ […] In Gerhard Hahns Arbeiten hat die Technik primär dienende Funktion. Sie ist Quelle der Inspiration für das kreative, künstlerische Werk, das sich zurück auf den Menschen bezieht […]

Dr. Stefanie Heckmann, Berlinische Galerie

Seit 2013 beschäftigt sich Gerhard Hahn verstärkt mit unserer Befindlichkeit zwischen Natur und selbstgeschaffenen digitalen Welten, sowie in der damit verbundenen Beschleunigung und Komplexität unseres Daseins. Zeitgleich und folgerichtig bezieht er digitale Entwurfs- und Fertigungsprozesse in sein Werk ein. Oft pendeln seine Werkprozesse jedoch zwischen analogen und digitalen Phasen und inspirieren sich wechselseitig. So entstehen 3D-Drucke, analoge Interpretationen digitaler Entwürfe sowie digitale Grafiken und raumgreifende 3D-Videoprojektionen. Diese dynamischen Prozesse und Bildsprachen spiegeln exemplarisch eine der großen Herausforderungen unserer Zeit – digitale und analoge Lebenswelten sinnvoll zu verknüpfen!

„Gerhard Hahn steuert vielschichtige Verschmelzungsprozesse. Ihn kennzeichnen ein breites Assoziationsspektrum und ein komplexer Bezug zum Leben. Er unterläuft mit seinen Gestaltungen sowohl eine Erwartung an technisches Funktionieren, wie an eine Kunst, die auf Naturnachahmung aus wäre. Er denkt nicht in polarisierten Gegensätzen etwa von Kunst und Technik oder Natur und Technik, sondern gewinnt gerade aus deren Koexistenz seine Objekte, die spannungsreiche Kulturträger und anregende Erkenntnismittel sind. Als zeitgenössischer plastischer Künstler drückt er dies in ambivalenten Formwelten mit Sinnbildbezügen aus. Seine körperhaften Objekte nehmen erst in den letzten Jahren („Adoratio“, „Pyrographien“) figürliche Formen auf. Sowohl die Spanne zwischen Gerätehaftem und Organischem, als auch die Mischung von Gegenwartsanalyse mit kultureller Vorgeschichte, von Technologiefortschritt und archaischer Anmutung ist in seinen innovativen Werken spürbar. Durch eine überlagernde und durchdringende Kombinatorik, die mehr bietet als Collage und Metamorphose, gelingt ihm eine Verschmelzung ähnlich einem Amalgam, die zu poetischen Bedeutungswandlungen und Mehrdeutigkeiten bei seinen Formerfindungen führt.“

Dr. Dirk Thoelke, Aachen in Buchtext „Gerhard Hahn – Kulturtechniker, Bedeutungswandler, Sinnbildstifter“

© 2024 Gerhard Hahn

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